Ozon Technik bitte immer in Verbindung mit einem Lufttrockner betreiben:



Was ist Ozon?

Ozon ist eine besondere Form des Sauerstoffs. Normalerweise verbinden sich zwei Sauerstoffatome zu einem Molekül. Das Ozonmolekül dagegen besteht aus einer losen Verbindung von drei Sauerstoffatomen.

Wenn dieses Molekül zerfällt, werden neue Reaktionspartner gesucht. Alle Wirkungen, die Ozon auf den biochemischen Reaktionsablauf im Wasser ausübt, beruhen auf seiner starken oxidierenden Wirkung. Ozon ist das stärkste technisch verfügbare Oxidationsmittel. Gleichzeitig ist es das umweltfreundlichste, denn es besteht nur aus drei Atomen Sauerstoff und trägt keine andere Chemikalie ins Wasser ein.

Wie in der Natur, wird Ozon in der Ozonelektrode "blitzartig" aus dem Sauerstoffgehalt der Luft erzeugt. Dabei sind drei Sauerstoffmoleküle notwendig, um zwei Ozonmoleküle zu erzeugen.

 

 

Der Einfluss des Ozons auf den Stickstoffkreislauf

Ozon übt einen intensiven Einfluss auf den Stickstoffkreislauf aus. Es oxidiert bei pH-Werten über 7, also vor allem im Seewasser mit einem pH-Wert von ca. 8,2, das giftige Ammonium zum Nitrat. Bei pH-Werten im Bereich von 7, also vor allem im Süßwasser, wird das giftige Ammonium/Ammoniak vom Ozon nicht oxidiert. Hier ist man für diese Oxidationsstufe auf die bakterielle Oxidation angewiesen. Die besonders giftige Nitritstufe wird in jedem Fall vom Ozon zu Nitrat oxidiert, wobei diese Reaktion pH-Wert-unabhängig ist, also im Seewasser ebenso abläuft wie im Süßwasser. Dies ist umso wichtiger, als dass Nitrit schon in geringsten Spuren ein tödlich wirkendes Fischgift ist. Der Abbau von Nitrit und Ammoniak um so schneller je höher die Ozonleistung ist.

Insbesondere bei der Nitritoxidation mit Ozon sollte aber auch daran gedacht werden, dass Ozon nur ein Hilfsmittel bei der Wasseraufbereitung sein kann. Bei plötzlich auftretenden Nitritspitzen sollte man nicht nur das Ozongerät auf volle Leistung stellen, sondern vor allem auch nach der Ursache suchen. Liegt es vielleicht an einem unbemerkt verendenden Tier, finden im Bodengrund unkontrollierte Faulprozesse statt oder liegt es gar am Filter, der nicht mit Sauerstoff versorgt ist und daher nitrifizierende Bakterien nicht ansiedeln kann? Häufig arbeiten insbesondere Schnellfilter anfangs durchaus gut aerob. Je mehr Schmutz sie herausgefiltert haben, umsomehr Sauerstoff wird innerhalb des Filters verbraucht. Die aerobe Biologie stirbt langsam ab, und der Filter "kippt um". Die Folge kann eine sehr hohe Nitritspitze im Wasser sein, da der Filter jetzt nicht mehr Nitrit abbaut, sondern ganz im Gegenteil Nitrit abgibt! Zu empfehlen ist also eine regelmäßige Filterreinigung oder besser ein belüfteter Rieselfilter.

Der Einfluss des Ozons auf die organische Belastung

Die allgemeine Belastung eines Wassers mit organischer Verschmutzung kann man, ohne näher auf die einzelnen Verbindungen einzugehen, mit dem biologischen Sauerstoffbedarf (BSB-Wert) angeben. Je geringer der BSB-Wert ist, umso besser ist die Wasserqualität. Insbesondere organische Trübstoffe, die dem Wasser eine Gelbfärbung geben, werden durch Ozon entfernt. Gelbstoffe wirken auf Fische als Stressfaktor! Ozon ist in der Lage, ein kristallklares Wasser zu schaffen.

 

 

Der Einfluss des Ozons auf den Keimgehalt

Eine sehr wichtige Eigenschaft des Ozons ist seine entkeimende Wirkung. Ozon ist in der Lage, bei Anwendung sehr geringer Konzentrationen eine keimtötende Wirkung gegenüber Viren, Bakterien sowie anderen Krankheitserregern zu entfalten. In einem Koiteich kann es allerdings nicht Sinn der Ozonanwendung sein, ein steriles Wasser zu erreichen. Das wäre für Fische und niedere Tiere nicht erträglich.

 

 

Ozoneinsatz fördert biologische Filterung

Tatsächlich zeigen unsere Erfahrungen, daß sich Ozoneinsatz und biologische Filterung sehr positiv ergänzen. Dies hat Hückstedt bereits 1960 beschrieben:

Es wäre noch zu erörtern, inwiefern Ozonisierung und biologische Bakterientätigkeit zusammenspielen. Die Befürchtung, dass durch Ozon nicht nur die schädlichen, sondern ebenfalls auch die nützlichen Bakterien (zum Beispiel Nitrifikationsbakterien) getötet werden könnten, ist durchaus einleuchtend. Merkwürdigerweise sind sie unbegründet. Entweder tummeln sich die Bakterien nicht frei im Wasser und halten sich zum größten Teil im Bodengrund oder an den Algen auf, oder sie wachsen schneller nach als sie sterben. Sehr wahrscheinlich ist beides der Fall. Sicher ist nur, dass Nitrifikationsbakterien, wenn erst einmal vorhanden, ohne Ozon leichter aussterben können als mit Ozon.

Diese Erscheinung kann durch zwei Dinge erklärt werden. Nitrifizierende Keime sind sauerstoffliebende Keime und bevorzugen daher das mit Ozon behandelte Wasser. Zum Zweiten ist Ozon in der Lage, langkettige Moleküle, die durch die Biologie nicht oder nur schwer abgebaut werden können, in kurzkettige Verbindungen zu oxidieren. Dadurch werden schädliche Substanzen in Nährstoffe für Bakterien umgeformt.